Pflege der kranken Katze

 

Damit die kranke Katze schnell wieder gesund wird, sollte man ihr schnelle und sachkundige Hilfe durch den Tierarzt zukommen lassen.

 

Aber auch der Katzenhalter kann einiges dazu beitragen.

 

Verständnisvolle Zuwendung des vertrauten Menschen.

Beruhigendes Reden mit der Katze, damit sie keine Angst hat.

Immer wieder sanftes Streicheln zwischendurch.

Das hilft der kranken Katze, denn die Katze kann das, was mit ihr geschieht, nicht einschätzen und weis meist nicht was los ist.

 

In freier Wildbahn würde sie sich einfach verkriechen und abwarten was passiert. Daher ziehen sich sehr viele Katzen zurück, meist an ihren Lieblingsplatz oder in die Höhle im Kratzbaum. Man sollte sie nicht immer wieder hervorholen, das könnte das Vertrauen zum Menschen beeinträchtigen. Man solle sie einige Zeit am Tag alleine lassen und sie nicht immer wieder stören.

 

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass, wenn meine Pinkie krank war, sie ihre Ruhe haben wollte.

Das ist aber alles Erfahrungssache und man wird sehr schnell am Verhalten der Katze merken, ob sie sich gestört fühlt oder nicht. Es gibt sicherlich viele Katzen, die gerade während der Krankheit gerne den Menschen in ihrer Nähe wünschen.

 

Während der Krankheit benötigt die Katze sehr viel Schlaf. Legt der Katze an einen ruhigen Ort eine warme Decke hin und lasst sie dort ruhen.

 

Leben noch andere Katzen im Haushalt und handelt es sich um eine ansteckende Krankheit, so muss die kranke Katze unbedingt von den anderen isoliert werden um eine Ansteckung zu vermeiden.

 

Die meisten Katzen haben während ihrer Krankheit keinen Appetit. Doch die Nahrung ist sehr wichtig für die erkrankte Katze damit sie wieder zu Kräften kommt und den Heilungsprozess beschleunigt.

Angewärmte Leckerbissen oder wohlschmeckende Nahrungskonzentrate (gibt es beim Tierarzt) anbieten. Dabei sollte die Nahrung leicht bekömmlich sein.

Außerdem kann man leicht bekömmliches Essen für die Katze auch schnell selbst zubereiten. Z.B. Hühnchenfleich (aber ohne Knochen) und Reis kochen, nicht würzen und abkühlen lassen. Das Fleisch in kleine Stückchen schneiden und der Katze anbieten.

Viele andere, bestimmt auch bessere  Rezepte kann man in spezieller Fachliteratur nachlesen oder aber man kann den Tierarzt fragen.

Appetit anregend bei der Katze kann auch sein, wenn man ihr Futter auf die Nase streicht. Die Katze leckt das Futter von der Nase ab und frisst dann vielleicht von alleine.

 

Hat die Katze jedoch seit längerer Zeit nicht mehr selbstständig gefressen, muss sie gefüttert werden. Mit der Hilfe von Einwegspritzen ohne Nadel (gibt es beim Tierarzt) Fleisch- oder Hühnerbrühe, ohne Gewürze, seitlich, hinter den Backenzähnen, ins Maul träufeln. wobei man den Kopf leicht anheben muss. Dabei den Hals leicht abwärts massieren und die Katze schluckt das Essen runter.

Beim Tierarzt gibt es auch so eine Art Paste, die sehr nahrhaft für die Katzen ist. Diese Paste wird ebenfalls in eine Einwegspritze ohne Nadel aufgezogen und der Katze hinter den Backenzähnen langsam ins Maul gespritzt.

 

Die regelmäßige Aufnahme von frischem Wasser ist bei der kranken Katze ebenfalls sehr wichtig. Verweigert die Katze die Aufnahme von Wasser, so kann man auch hier mit Hilfe einer Einwegspritze ohne Nadel das nötige Wasser einflößen.

 

Gerade bei einigen Erkrankungen, wie Durchfall und Erbrechen, ist die Aufnahme von Wasser wichtiger als Fressen. Denn es kann zu einer Austrocknung des Organismus kommen.

 

Muss die kranke Katze Medikamente einnehmen, niemals eigenmächtig die Zufuhr abbrechen oder die Dosierung senken oder erhöhen. Immer die Anweisungen, über Dosierung und Zeitraum, des Tierarztes befolgen. Selbst wenn die Krankheitssymptome abzuklingen scheinen, immer erst den Tierarzt befragen und dessen Anweisungen folge leisten. Denn nur so ist der Katze geholfen. Und bitte niemals Medikamente geben, die für den Menschen bestimmt sind.

 

Fieber messen :

Zu zweit geht das am Besen. Einer hält die Katze an Schulter und Vorderpfoten und der andere misst die Temperatur. Das Thermometer leicht mit Vaseline einfetten, den Schwanz der Katze etwas anheben und das Thermometer möglichst waagerecht in den After einführen. Digitalthermometer zeigen nach einer Minute die zuverlässige Temperatur, herkömmliche Thermometer müssen etwa 2 Minuten im After bleiben.

Wichtig ist es während der Messung beruhigend mit der Katze sprechen und streicheln, damit die Katze sich nicht wie wild wehrt.
Die Normaltemperatur bei Katzen liegt zwischen 37,8 und 39,2° C.

Aber nicht nur Fieber, auch Untertemperatur kann ein Zeichen von Krankheit sein.

 

Puls messen :

Der Puls der Katze wird an der Oberschenkelinnenseite gemessen. Normaler Pulsschlag liegt bei 110- und 140mal in der Minute.

 

Fellpflege :

Manche Katzen sind während der Krankheit nicht in der Lage ihr Fell selbst zu reinigen und der Mensch muss das übernehmen. Das Fell muss dann nach dem Füttern und nach dem Katzentoiletten Besuch mit einem feuchten Tuch gereinigt werden. Lässt die Katze sich das gefallen und hat sie keine Schmerzen, so kann man das Fell auch vorsichtig bürsten.

 

Verabreichung von Medikamenten :

Es ist oft nicht einfach einer Katze das Medikament zu verabreichen. Das hängt vor allen Dingen vom Charakter der Katze und von der Geschicklichkeit des Halters ab.

Hat die Katze noch gesunden Appetit ist die Eingabe von Tabletten und Kapseln nicht so schwierig. Man versteckt die Tablette im Essen und meist merkt die Katze es überhaupt nicht. Größere Tabletten müssen zerkleinert auf mehrer Futterhappen verteilt werden.

Hat die Katze Euch durchschaut gibt es nur eines :

man fasst den Kopf mit einer Hand sacht mit etwas Druck hinter den Zähnen. Der Katze bleibt jetzt nicht anderes übrig als ihr Mäulchen zu öffnen. Die Tablette nun möglichst weit hinten auf die Zunge legen und das Maul zuhalten. Die Kehle sanft mit einer Hand abwärts massieren, damit die Katze die Tablette auch schluckt.

Flüssige Medikamente kann man am Besten mit Hilfe einer Einwegspritze der Katze geben. Hier verfährt man genauso wie bei der Eingabe von Nahrung. Die Spritze ohne Nadel hinter die Backenzähne ansetzen, den Kopf dabei leicht anheben. Langsam den Inhalt der Spritze entleeren und auch hier mit etwas Massage der Kehle dafür sorgen, dass die Katze schluckt.

Es ist auch möglich die Tropfen auf die Pfote der Katze zu träufeln. Meist leckt die Katze ihre Pfote sofort sauber, vorausgesetzt die Tropfen schmecken nicht bitter.

Einige flüssige Medikamente kann man auch dem Wassernapf zuführen. Beim Trinken nimmt die Katze dann das Medikament auf. Wobei das nur möglich ist, lebt die Katze alleine mit Euch, denn sonst würden die anderen Katzen ebenfalls davon trinken und man hat keine Kontrolle ob nun die kranke Katze das Medikament aufgenommen hat.

 

Augensalbe  :

Den Kopf der Katze mit einer Hand von hinten fest halten und gleichzeitig mit dem Zeigefinger das obere Augenlid vorsichtig zurückziehen und einen etwa 5 mm langen Salbenstrang unter das Lid legen. Niemals den Augapfel mit der Tubenspritze direkt berühren !

 

Augentropfen :

Den Kopf der Katze von hinten festhalten und mit dem Zeigefinger das unter Augenlid vorsichtig zurückziehen. Mit der Tropfenflasche, je nach Dosierungshöhe, die Tropfen hinter das Lid träufeln.

 

Ohrentropfen :

Die Ohrmuschel behutsam hochziehen, damit der Gehörgang offen ist. Dann, je nach Dosierungshöhe, die Tropfen in den Ohrkanal geben. Nach Eingabe das Ohr vorne am Ansatz sanft massieren, damit sich die Flüssigkeit im Gehörgang verteilen kann. Immer darauf achten, das die Tropfen nicht zu kalt sind, sonst wehrt sich die Katze mit unbändigem Eifer. Die Tropfenflasche immer mit der Hand etwas anwärmen.

 

 

 

 

 

Nicht immer kann einer kranken Katze geholfen werden.

Ist die Katze unheilbar krank oder wurden ihr durch einen schweren Unfall sehr schwere Verletzungen zugeführt ist es oft das Beste, der Katze und auch Euch selbst das langsame Dahinsiechen zu ersparen.

Oft kann es sogar eine Erleichterung für die Katze sein. Denn wer möchte seine geliebte Katze zu lange leiden sehen.

Der Tierarzt weis dann am Besten, ob man der Katze nicht hilft, indem man sie Einschläfern lässt.

 

Das ist der schwerste Schritt eines jeden Katzhalters. Aber bevor sich die Katze lange quält, sollte man sich für diese Lösung entscheiden.

 

Der Tierarzt verabreicht eine Spritze und die Katze schläft sanft ein. Wenn Ihr die Katze bis zum Schluss im Arm haltet, wird sie nichts merken, außer den leichten Einstich der Nadel.

 

 

Doch Ihr werdet Euch wiedersehen, am Fuße der Regenbogenbrücke und Ihr werdet sie gemeinsam überschreiten und nie mehr getrennt sein !

 

 

 

 

 

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